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Medical worker shows human lungs .
natali_mis - stock.adobe.com

Neuer Ansatz zur Früherkennung und Behandlung von Lungenfibrose

Forschende von Helmholtz Munich haben einen Schlüsselmechanismus entdeckt, der zur Entstehung der idiopathischen Lungenfibrose beiträgt. Dies könnte ein Ansatzpunkt für künftige Diagnose- und Therapiemethoden sein.

Gesunde Lungen können Schädigungen reparieren und sich regenerieren. Bei Lungenerkrankungen wie der Lungenfibrose ist diese Fähigkeit beeinträchtigt. Funktionsfähiges Lungengewebe wird dabei immer weiter zu funktionslosem Bindegewebe umgebaut – die Lunge vernarbt und arbeitet immer schlechter.Bislang sind zwei Wirkstoffe zugelassen, mit denen eine Lungenfibrose behandelt werden kann.

Mechanismus entdeckt, der die Regeneration der Lunge hemmt

Forschende von Helmholtz Munich fanden nun einen Vorgang, der die Regenerationsfähigkeit von Lungenstammzellen bei Lungenfibrose vermindert. Frühere Untersuchungen des gleichen Forschungsteams hatten bereits gezeigt: Werden vermehrt sogenannte extrazelluläre Vesikel freigesetzt, fördert dies das Fortschreiten einer Lungenfibrose.

Extrazelluläre Vesikel sind kleine, von Zellen stammende Partikel, welche die Kommunikation zwischen Zellen erleichtern. Sie werden von Bindegewebszellen der Lunge freigesetzt, den sogenannten Lungenfibroblasten. Diese spezialisierten Zellen treiben den Vernarbungsprozess bei Lungenfibrose voran.

Die Wissenschaftler:innen entdeckten nun, dass sich extrazelluläre Vesikel, die das Eiweiß (Protein) Secreted Frizzled-Related Protein 1 (kurz: SFRP1) enthalten, bei aktiver Fibrose anreichern. Dies beeinträchtigt die Regenerationsfähigkeit der Lungenstammzellen.

Kleine Teilchen als mögliche Biomarker zur Früherkennung

Die SFRP1-haltigen extrazellulären Vesikel können in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit nachgewiesen werden. Diese lässt sich im Rahmen einer Lungenspiegelung verhältnismäßig einfach gewinnen. Die kleinen Partikel könnten dadurch als Biomarker für die Früherkennung einer Lungenfibrose dienen.

In weiteren Untersuchungen will das Forscherteam nun prüfen, ob sich dieser Mechanismus auch nutzen lässt, um die Regenerationsfähigkeit der Lunge wiederherzustellen. Hierfür ist jedoch weitere Forschung notwendig.

Quellen