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Wirkstoff Mirtazapin hilft nicht bei schwerer Atemnot

Das Antidepressivum Mirtazapin galt als vielversprechendes Mittel gegen Atemnot bei chronischen Lungenkrankheiten. In einer internationalen klinischen Phase-3-Studie enttäuschte der Wirkstoff jedoch.

Atemnot kann bei verschiedenen Lungenkrankheiten auftreten. Mirtazapin, welches viele Menschen gegen Depressionen einnehmen, konnte Beobachtungen zufolge die Atemnot sowie häufig gleichzeitig auftretende Angstgefühle verbessern.

In einer Phase-3-Studie, die an 16 Zentren in sieben Ländern (u.a. Deutschland) durchgeführt wurde, überprüften Forschende nun die Wirksamkeit bei 225 Erwachsenen mit schwerer Atemnot und

113 Proband:innen erhielten für 56 Tage Mirtazapin, die Kontrollgruppe mit 112 Teilnehmenden erhielt ein Scheinmedikament (Placebo). Anschließend fand eine Nachbeobachtung statt, sodass Informationen über die Atemnot für insgesamt 180 Tage erfasst wurden.

Keine Symptomverbesserung, aber Nebenwirkungen

Das Forschungsteam konnte keine Unterschiede in der Atemnot zwischen der Mirtazapin- und der Kontrollgruppe feststellen. Allerdings traten bei 64 Prozent der Menschen, die das Medikament erhalten hatten, unerwünschte Nebenwirkungen auf. In der Placebo-Gruppe waren es 40 Prozent.

Demnach verbessert Mirtazapin schwere Atemnot bei COPD und interstitiellen Lungenkrankheiten nicht. Andererseits kann es aber unerwünschte Nebenwirkungen entfalten. Den Forschenden zufolge ist daher Mirtazapin nicht als Medikament gegen Atemnot zu empfehlen.

Quelle

Higginson, I. J. et al.: Mirtazapine to alleviate severe breathlessness in patients with COPD or interstitial lung diseases (BETTER-B): an international, multicentre, double-blind, randomized, placebo-controlled, phase 3 mixed-method trial. In: The Lancet Respiratory Medicine 2024, doi: 10.1016/S2213-2600(24)00187-5